Anleitung: So erstellen Sie eine eigene App
Dieses Wiki bringt alles Wissenswerte zum Thema App Erstellung in 2020 kurz und verständlich auf den Punkt. Wir zeigen, wie Sie anfangen können, wenn Ihr Unternehmen eine App entwickeln möchten und welche Möglichkeiten es dafür gibt.
Alles Begriffe rund um die App-Entwicklung erklärt unser Glossar
Überblick
- 1 Anleitung: So erstellen Sie eine eigene App
- 2 Was ist eine App?
- 3 Welche Arten von Apps gibt es?
- 4 Braucht mein Unternehmen eine App?
- 5 Wie kann ich eine App selber erstellen?
- 6 Möglichkeit 1: App selbst programmieren
- 7 Möglichkeit 2: Selbst erstellen mit einem App-Baukasten
- 8 Möglichkeit 3: Mit einer App-Agentur zusammenarbeiten
- 9 Zusammenfassung
Was ist eine App?
Apps (eng. Application = Anwendung) sind kleine Computerprogramme, die Zusatzfunktionen bieten, und alltägliche Aufgaben erleichtern oder zur Unterhaltung dienen. Mittels einer App kann ein Gerät an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden. Es gibt zum Beispiel Wecker-Apps, Navigations-Apps, Spiele-Apps, sowie Apps von Marken und Unternehmen speziell für Kunden.
In Deutschland verstehen wir das Wort App hauptsächlich als Abkürzung für die mobile App – also als Bezeichnung für Anwendungsprogramm für mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets. Apps können gratis oder kostenpflichtig sein und bieten die Möglichkeit, digitale Services unterwegs und von Überall zu nutzen. Beispiele: Online einkaufen, eine Bestellung tätigen, Geld überweisen, einen Termin machen, ein Spiel spielen, sich informieren, ein Video im Stream anschauen…
Für Unternehmen, die eine eigene App entwickeln wollen, steht der Servicegedanke im Vordergrund. Apps sollen Kunden und Mitarbeitern interne Prozesse wie Bestellungen, Einkäufe, Kontaktmöglichkeiten etc. erleichtern. Daher sind Apps im Grunde für jeden Bereich des Marktes denkbar.
Welche Arten von Apps gibt es?
Technisch unterscheidet man zwischen nativen Apps und Web-Apps. Es gibt auch sogenannte Hybrid-Apps, die die Eigenschaften von nativen und Web-Apps kombinieren. Die Unterscheidung in Web-App oder native App spielt bei der Entwicklung eine große Rolle, da die Kosten erheblich variieren und sich die Entscheidung auch nach der Zielgruppe für die App richtet.
Was ist eine native App?
Diese Form der App wird speziell für ein Betriebssystem entwickelt, also für Android, iOS oder Windows. Bei der Entwicklung achtet man darauf, dass die App die Ressourcen des Betriebssystems (die Hardware) optimal nutzen kann. So kann sie zum Beispiel auf die Kamera oder den internen Speicher den Smartphones zugreifen. Die User müssen sich eine native App aus dem jeweiligen App Store auf ihr Gerät herunterladen und sie vor Verwendung installieren.
Was ist eine Web-App?
Die Web-App benötigt keine Installation und muss nicht heruntergeladen werden, da sie im Webbrowser auf dem mobilen Gerät aufgerufen wird. Man spricht hier auch von einer mobilen Webseite. Web-Apps sind nicht an ein Betriebssystem gebunden sondern funktionieren auf Android, Windows und iOS. Daher ist die Entwicklung einer Web-App meist günstiger.
Was ist eine Hybrid-App?
Hyprid-Apps vereinen den Vorteil von nativen Apps und Web-Apps. Sie werden ebenfalls auf dem Gerät installiert und können auf die Hardware zugreifen, dennoch handelt es sich um eine Web-App, die nicht an ein Betriebssystem gebunden ist.
Tipp: Native, Web-App oder Hybrid?
Nicht sicher, ob Sie lieber in die Entwicklung einer nativen oder einer Web-App investieren sollten? Die Frage stellt sich meist erst, wenn bereits feststeht, welche Funktionen die App haben soll und das fertige Konzept steht. In unseren FAQ finden Sie Vor- und Nachteile von nativen und Web-Apps, die Ihnen bei der Entscheidung helfen.
Braucht mein Unternehmen eine App?
Wichtig ist, dass die App, die Sie erstellen möchten einen Mehrwert bietet. Banking-Apps sind sinnvoll für Kunden, die ihre Bankinggeschäfte unterwegs erledigen möchten. Die App der Deutschen Bahn oder Ihres regionalen Linienbusanbieters sind vielleicht für Sie praktisch, wenn Sie viel reisen und die passende Verbindung mit ein paar Klicks finden möchten.
In jedem Fall gilt: Überlegen Sie, ob Sie als Kunde oder Mitarbeiter bereit wären, sich die App Ihres Unternehmens auf das private Endgerät zu installieren. Erfahrungsgemäß haben wir alle bereits zu viele Apps auf dem Smartphone. Hier kommt erneut der Vorteil der Web-App zum tragen, die ohne vorherige Installation genutzt werden kann (jedoch nicht für jeden Zweck ausreichend ist).
Wenn die App Ihren Kunden oder Mitarbeitern eine Zeitersparnis bietet und einen Mehrwert im Vergleich zur normalen Webseite, können Sie im ersten Schritt die Entwicklung eines Prototyps wagen.
Wie kann ich eine App selber erstellen?
In der Praxis gibt es 3 verschiedene Möglichkeiten, eine App herzustellen:
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Komplett selbst programmieren. Dafür benötigen Sie Kenntnisse in einer Programmiersprache wie Java für Android oder Swift für iOS. Vorteil: Günstig. Nachteil: Extrem aufwendig. Wenn Sie noch nie eine Zeile Code programmiert haben, rechnet sich der Aufwand/Nutzen i.d.R. nicht.
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Eine Agentur mit der Erstellung beauftragen. Bequem aber teuer. Das Entwicklerteam wird nach einem Briefing alles für Sie übernehmen und Sie für Zwischenfeedback immer wieder mit ins Boot holen. Vorteil: Sie lassen andere für sich arbeiten. Es können sehr individuelle und umfangreiche Apps umgesetzt werden. Nachteil: Je nach Anforderung kann es sehr teuer werden (5.000 bis hin zu 150.000 Euro sind üblich).
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Einen App-Baukasten verwenden. Hierfür brauchen Sie keine Programmierkenntnisse. Im Internet gibt es verschiedene Anbieter von App-Baukastensystemen, die das Grundgerüst für eine vollfunktionstüchtige App bieten. Für kleinere Apps mit überschaubarem Funktionsumfang bieten Baukästen den besten Kosten/Nutzen-Faktor. Es empfiehlt sich, sie zumindest einmal auszuprobieren.
Möglichkeit 1: App selbst programmieren
Wenn Sie sich in das Thema App-Entwicklung mit Swift, Java oder C++ einlesen möchten, empfehlen wir folgende Fachliteratur:
- Java Programmieren: für Einsteiger von Michael Bonacina
- Apps programmieren mit Swift: Ideal für Programmiereinsteiger!von J. Brunsmann, D. Hauser und K.Rodewig
- Android-Apps entwickeln für Einsteiger: Schritt für Schritt zur eigenen Android-App mit Java von Uwe Post
Möglichkeit 2: Selbst erstellen mit einem App-Baukasten
Der Vorteile von Baukästen: Umfang und Kosten der App lassen sich leicht skalieren. Es kann günstig ein Prototyp als erste Version der App entwickelt werden. Wenn Ihr Budget begrenzt ist, begrenzen Sie Funktionen der App auf das Wesentliche. Je größer und umfangreicher die App, desto teurer wird die Entwicklung. Sollten die Funktionen, die der Baukasten bietet, am Ende nicht genügen, können Sie das Projekt an ein Entwicklerteam abgeben.
Gute deutschsprachige App-Baukästen:
Möglichkeit 3: Mit einer App-Agentur zusammenarbeiten
Entscheiden Sie sich, Ihr Projekt in professionelle Hände zu geben, finden sich im Internet zahlreiche App-Agenturen. Ein paar der bekanntesten sind
Zusammenfassung
Wenn Sie planen, eine eigene App zu erstellen, sei es für private Zwecke oder für Ihr Unternehmen, sollten Sie zunächst eine Übersicht erstellen, welche Funktionen die App haben soll. Je nach Komplexität und Anforderungen an das mobile Gerät ist eine Web-App, eine native App oder eine Kombination aus beiden (Hybrid-App) die richtige Wahl.
Für große und sehr umfangreiche Apps (oder wenn Sie ein entsprechendes Budget haben) empfiehlt es sich, eine Agentur zu beauftragen. Ansonsten probieren Sie die Erstellung eines Prototypen Ihrer App mit Hilfe eines App-Baukastensystems. Diese bieten eine große Zahl an Vorlagen. Falls Sie dabei an Grenzen stoßen, können Sie das Projekt (in einer nun schon konkreteren Form) an ein Entwickler-Team abgeben.
Von der eigenen App-Programmieren mit Swift, Java und Co. raten wir Laien grundsätzlich ab, da sich der Aufwand für ein einziges Projekt nicht rentiert.